Zentralrat fordert Erhalt von geschlossenen Moscheen für Muslime

Zentralrat fordert Erhalt von geschlossenen Moscheen für Muslime

Frankfurt a.M. (epd). Nach dem Verbot des „Islamischen Zentrums Hamburg“ (IZH) hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) gefordert, Gebetsstätten wie die Blaue Moschee in Hamburg für die schiitischen Muslime zu erhalten. „Wir rufen alle Seiten dazu auf, die über 60 Jahre alte Moschee, die weiteren vom Verbot betroffenen Moscheen und die lange Tradition des schiitischen Lebens in Deutschland zu bewahren“, erklärte der ZMD am Donnerstag in Frankfurt am Main. Der Zentralrat suche dazu das Gespräch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), „um Interimslösungen im Sinne einer Treuhänderschaft für die vielen Gläubigen, die jetzt ihre Gotteshäuser verloren haben, zu finden“.

Faeser hatte das IZH am Mittwoch verboten und infolgedessen waren vier schiitische Moscheen geschlossen worden, darunter die sogenannte Blaue Moschee in Hamburg. Das IZH sei eine extremistische Organisation des Islamismus, die verfassungsfeindliche Ziele verfolge, hieß es.

„Es gehört zur Aufgabe eines demokratischen Staates, sich wehrhaft gegen jede Form des Extremismus zu erweisen“, erklärte der Zentralrat der Muslime in Deutschland. Dem „Islamischen Zentrum Hamburg“ ständen alle rechtsstaatlichen Mittel zur Verfügung, um gegen das Verbot vorzugehen. „Die Mitgliedschaft des IZH im ZMD ist seit den Razzien und Einleitung des Verbotsverfahrens im November letzten Jahres satzungsgemäß ausgesetzt worden“, teilte der Zentralrat mit.

Das „Islamische Zentrum Hamburg“ steht dem Bundesamt für Verfassungsschutz zufolge dem autoritären Regime im Iran nahe. Es sei „neben der Botschaft die wichtigste Vertretung der Islamischen Republik Iran in Deutschland und ein bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa“.