Düsseldorf (epd). Der Islamexperte Eren Güvercin hat das Verbot des „Islamischen Zentrums Hamburg“ (IZH) als überfälligen Schritt begrüßt und vor weiteren islamistischen Gruppierungen in Deutschland gewarnt. „Das Verbot des IZH ist ein wichtiger, wenn auch verspäteter Schritt gegen die islamistisch-schiitische Szene, die vom iranischen Regime als Einflussnahmeinstrument seit langen Jahren genutzt wurde“, sagte Güvercin der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Online Mittwoch). Es gebe aber auch darüber hinaus in Deutschland eine breit aufgestellte islamistische Szene.
„Unser Rechtsstaat muss wachsam bleiben und bei anderen islamistischen Strukturen genau hinschauen und nicht jahrelang nur zuschauen, sondern konsequenter vorgehen“, forderte der Journalist und Autor. Das Bundesinnenministerium müsse auch ein Verbot von Gruppierungen wie „Muslim Interaktiv“, „Realität Islam“ oder „Generation Islam“ prüfen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat das „Islamische Zentrum Hamburg“ und seine bundesweiten Teilorganisationen verboten. Es sei eine extremistische Organisation des Islamismus, die verfassungsfeindliche Ziele verfolge, teilte das Bundesinnenministerium am Mittwochmorgen mit. In acht Bundesländern wurden den Angaben zufolge 53 Objekte der Organisationen durchsucht.
Das „Islamische Zentrum Hamburg“ propagiere eine islamistische, totalitäre Ideologie in Deutschland, erklärte Faeser. Diese Ideologie richte sich gegen die Menschenwürde, gegen Frauenrechte, eine unabhängige Justiz und den demokratischen Staat. Das Verbot bezeichnete sie als „weiteren konsequenten Schritt gegen islamistischen Extremismus“.