UN: Viele Krankenhäuser im umkämpften Gaza-Streifen außer Betrieb

UN: Viele Krankenhäuser im umkämpften Gaza-Streifen außer Betrieb

Genf (epd). Im Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel sind viele Gesundheitseinrichtungen im Gaza-Streifen nach UN-Angaben beschädigt oder zerstört worden. Nur noch 16 Krankenhäuser mit 1.532 Betten für Patienten seien teilweise in Betrieb, sagte Ayadil Saberkov, Leiter Notfälle der Weltgesundheitsorganisation in den besetzten palästinensischen Gebieten am Dienstag in einer Videokonferenz in Genf.

Bei Kriegsbeginn am 7. Oktober 2023 seien insgesamt 36 Krankenhäuser in Betrieb gewesen, die 3.500 Betten gehabt hätten. Zudem seien nur noch 45 Krankenstationen in Betrieb, vor Beginn der Kampfhandlungen seien es 105 gewesen.

Die noch funktionstüchtigen Gesundheitseinrichtungen seien stark überlastet. Angesichts des jüngsten Militärschlags in der Stadt Khan Younis sei der „Nasser Medical Complex“ mit einem neuen Zustrom von Kriegsopfern konfrontiert. Es mangele dort an Blutkonserven, medizinischem Material und Betten.

Israels Armee griff Krankenhäuser mit der Begründung an, dass die Hamas sie militärisch nutze. Deshalb seien die Einrichtungen legitime militärische Ziele, argumentieren die Israelis. Zudem seien Einrichtungen von Raketen und anderen Geschossen der Hamas oder ihrer Verbündeten getroffen worden.

Die Hamas hatte Israel überfallen, rund 1.200 Menschen getötet und Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt. Daraufhin starteten die Israelis ein massives Bombardement des Gaza-Streifens, den die radikalislamische Organisation bei Kriegsbeginn beherrscht hatte. Später leiteten die Israelis eine Bodenoffensive ein, um die Hamas auszuschalten.