Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) strengt weitere juristische Verfahren wegen Täuschung der Verbraucher durch Gasversorger an. Wie die Umwelthilfe am Freitag in Berlin bekanntgab, nahm sie jetzt fünf weitere Gasversorger ins Visier. Sie werden aufgefordert, irreführende Werbung für angeblich „klimaneutrales“ und „klimakompensiertes“ Erdgas zu unterlassen. Insgesamt stieg die Zahl der Rechtsverfahren gegen Gasversorger damit auf 20 Unternehmen.
Die neuen Klagen richten sich den Angaben zufolge gegen Stadtwerke in Überlingen, Aalen, Bruchsal, Neustrelitz und Speyer. Diese hätten ihre Ökogas-Produkte damit beworben, dass eine Kompensation der Klimagasemissionen durch Emissionsgutschriften aus Wasserkraftprojekten stattfinde. Laut Umwelthilfe führt diese aber nicht zur versprochenen Klimaneutralität.
Zuvor war die DUH im April bereits gegen 15 Gasversorger vorgegangen. Umwelthilfe-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch betonte, Verbraucherinnen und Verbraucher müssten sich darauf verlassen können, wenn ihnen klimaneutrale Technologien oder Kraftstoffe versprochen werden. Er fügte hinzu: „Tatsächlich erleben wir eine aktive Verbrauchertäuschung gerade der umweltbewussten Kundinnen und Kunden, indem man ihnen fossiles Erdgas verkauft, das in Wirklichkeit mit untauglichen Klimakompensationsprojekten grün gewaschen wird.“