Freiburg (epd). Mit schwimmenden Solaranlagen auf Seen in Deutschland ließe sich laut einer Studie eine zusätzliche Leistung von bis zu 2,5 Gigawatt zur Stromerzeugung schaffen. Noch mehr wäre möglich, würde die Grenze gelockert, die maximal 15 Prozent der Gewässerfläche für Solarmodule erlaubt, teilte das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme am Donnerstag in Freiburg mit.
Bereits heute sei eine Leistung von 21 Megawatt auf deutschen Seen installiert, weitere 62 Megawatt in Genehmigung oder Konstruktion. Die Analyse wurde gemeinsam vom Institut und dem Energiekonzern RWE unternommen.
Für die Studie wurden Vorgaben wie Naturschutz und Abstand zu Einspeisepunkten ins Kalkül gezogen. Zusätzliche schwimmende PV-Anlagen könnten bei Südausrichtung eine Maximalleistung von 1,8 Gigawatt erreichen, bei Ost-West-Ausrichtung 2,5 Gigawatt. Wären statt 15 bis zu 35 Prozent Abdeckung eines Gewässers erlaubt, stiege das Potenzial auf bis zu 45 Gigawatt.
In Deutschland gibt es den Angaben zufolge 6.043 künstliche Seen mit einer Größe von mindestens einem Hektar, die gemeinsam eine Fläche von über 90.000 Hektar umfassen. Die meisten davon liegen in Sachsen und Baden-Württemberg. Es handelt sich zu 70 Prozent um Kiesgruben, die Studie bezog aber auch Stauseen, Rückhaltebecken, Talsperren und Bergbauseen ein.