München (epd). Das Erzbistum München muss wegen seiner „in Teilen herausfordernden aktuellen Finanzlage“ sparen - vor allem an Gebäuden und Betriebskosten. Man werde „künftig nicht mehr alles machen können“, sagte Generalvikar Christoph Klingan am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2023 und des Haushaltes 2024. Im Kern gehe es darum, die zur Verfügung stehenden Mittel vor allem in Menschen und weniger in Steine zu investieren, sagte die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats, Stephanie Herrmann.
Amtschefin Herrmann sagte, dass die Erzdiözese bei der Ressourcenplanung vor allem die Gebäude in den Blick nehmen werde. Leitende Fragen seien: Welche Gebäude würden künftig für den kirchlichen Auftrag benötigt, welche könnten auch anders verwendet werden, wo könne man mit anderen Akteuren kooperieren? Hauptanliegen sei, die Betriebskosten zu reduzieren, um Ressourcen freizusetzen, um für die Menschen da zu sein, erläuterte Herrmann.
Laut Jahresabschluss sind die Einnahmen der Erzdiözese im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 912 auf 856 Millionen Euro gesunken. Das liegt vor allem am Mitgliederschwund und den daraus resultierenden rückläufigen Kirchensteuereinnahmen. 2022 gab es noch 658 Millionen Euro an Kirchensteuereinnahmen, im vergangenen Jahr waren es 617 Millionen. Neben den Einnahmen aus der Kirchensteuer sind öffentliche Zuschüsse die größte Einnahmequelle. 134 Millionen Euro Zuschüsse erhielt die Erzdiözese etwa für den Betrieb von Schulen und Kitas sowie für Religionsunterricht.
Den Einnahmen standen Aufwendungen in Höhe von 885 Millionen Euro gegenüber, im Vorjahr waren es noch 798 Millionen. Den größten Posten machten mit 327 Millionen Euro Personalkosten aus. Für dieses Jahr rechnet das Erzbistum mit 835 Millionen an Erträgen und 909 Millionen an Aufwendungen.
Die Bilanzsumme der Erzdiözese betrug zum 31. Dezember 2023 rund 3,9 Milliarden Euro. Ein Großteil des Vermögens machen bebaute und unbebaute Grundstücke im Wert von 1,4 Milliarden Euro aus.