Soziologin: Bei Gleichstellung leicht positive Tendenz in EKD

Soziologin: Bei Gleichstellung leicht positive Tendenz in EKD

Frankfurt a.M. (epd). Bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt es offenbar eine leicht positive Tendenz. „Auf der mittleren Leitungsebene stieg der Frauenanteil in zehn Jahren von 21 Prozent im Jahr 2013 auf ungefähr 30 Prozent im Jahr 2023“, sagte die sozialwissenschaftliche Studienleiterin im Studienzentrum der EKD für Genderfragen, Kathrin Wahnschaffe-Waldhoff, dem Internetportal „evangelisch.de“ (Mittwoch): „Fünf Landeskirchen von 20 haben derzeit eine Frau im obersten geistlichen Amt, vor zehn Jahren waren es zwei Frauen.“

„Zufriedenstellen kann einen das nicht“, räumte Wahnschaffe-Waldhoff ein. Die Soziologin erarbeitet den Angaben zufolge federführend den neuen Gleichstellungsatlas der EKD, der zur nächsten Synode im November vorliegen soll. Der letzte Atlas zu Gleichstellung von Frauen und Männern in der EKD wurde 2014 präsentiert.

Die formal wichtigsten Posten in der EKD sind mit der kommissarischen EKD-Ratsvorsitzenden und Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs und der Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, weiblich besetzt. Es gebe jedoch große Defizite auf der mittleren Ebene, fügte Wahnschaffe-Waldhoff hinzu. Beispiele seien Ämter wie Superintendent und Dekanin. Die Studie „Kirche in Vielfalt führen“, die das Studienzentrum für Genderfragen zusammen mit dem Fraunhofer Institut 2017 veröffentlicht hat, zeige auf, „dass eine Veränderung der Organisationskultur erforderlich ist, und sie empfiehlt dafür ganz konkrete Maßnahmen“, so Wahnschaffe-Waldhoff.