Berlin (epd). Der Handel mit fairen Produkten hat in Deutschland weiter zugenommen. Der Gesamtumsatz sei im vergangenen Jahr um 7,3 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Forum Fairer Handel (FFH) am Mittwoch in Berlin mit. Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Inflation von 6,3 Prozent entspreche dies einem leichten Umsatzplus.
Die Absätze wichtiger Produkte wie Kaffee seien allerdings leicht gesunken, hieß es. Knapp 40 Prozent des Gesamtumsatzes im fairen Handel in Deutschland wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr mit Kaffee erwirtschaftet. Der Absatz von Schokolade stieg dagegen um 9,5 Prozent. Die Verbraucher hätten pro Kopf durchschnittlich knapp 28 Euro für faire Lebensmittel, Textilien und Handwerksprodukte ausgegeben.
Die Klimakrise führt laut FFH immer häufiger zur Verknappung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Preissteigerungen. „Aktuell befindet sich der globale Kakaomarkt infolge schlechter Ernten in den wichtigsten Anbauländern im Ausnahmezustand“, beklagte die FFH-Vorstandsvorsitzende Andrea Fütterer. Durch Monokulturen, Pilzkrankheiten, zu viel oder zu wenig Regen habe sich das Angebot auf dem Weltmarkt verringert. Gleichzeitig seien die Preise an der Kakaobörse stark gestiegen.
Das Forum Fairer Handel fordert Investitionen in nachhaltigen Anbau, denn die Kaffee- und Kakaobauern im globalen Süden seien besonders von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Die Mitglieder des Forums unterstützen laut Fütterer ihre Partnerorganisationen in den betroffenen Regionen bei der Anpassung ihrer Anbaumethoden.