Staatsschutz ermittelt nach Brand an Berliner Gymnasium

Staatsschutz ermittelt nach Brand an Berliner Gymnasium
Schmierereien mit Nahost-Bezug und ein folgenschweres Feuer: Am Gymnasium Tiergarten findet dieses Schuljahr wohl kein regulärer Unterricht mehr statt. Aktuell ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz. Schon zuvor hatte es Probleme gegeben.

Berlin (epd). Nach einem Brand am Berliner Gymnasium Tiergarten ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz. Wie die Polizei mitteilte, waren in der Nacht zum Sonntag Gegenstände vor einem geöffneten Fenster der Schule im Hansaviertel in Brand gesetzt worden. Das Feuer griff auf einen Raum der Schule über, Personen wurden nicht verletzt. An mehreren Hauswänden im Hof der Schule seien zudem frische Schriftzüge mit Bezug zum Nahost-Konflikt festgestellt worden.

Die Feuerwehr konnte beide Brände löschen. Größere Schäden am Gebäude entstanden laut Polizei nicht, allerdings wurde die Technik in dem betreffenden Raum erheblich beschädigt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittelt wegen schwerer Brandstiftung und Sachbeschädigung.

Das betreffende Gymnasium war nach Medienberichten schon mehrfach Schauplatz antiisraelischer Aktionen. In der Nacht zum Sonntag war dann nach bisherigen Erkenntnissen ein Wagen voll mit Wischmopps vor dem Serverraum der Schule in Brand gesteckt worden. Durch das geöffnete Fenster habe sich der Brand dann in den Raum ausbreiten können. Von dort werde die gesamte Haustechnik gesteuert.

Laut Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) und Schulbezirksstadtrat Benjamin Fritz (CDU) dauerten die Ermittlungen am Montag an. Der Sachschaden werde auf einen hohen sechsstelligen Betrag geschätzt. Zwar habe durch die zügigen Löscharbeiten der Feuerwehr die Ausbreitung der Flammen verhindert werden können. Allerdings habe sich das Löschwasser in einem weiteren Raum der Schule verbreitet.

Remlinger betonte, in dieser Woche werde kein regulärer Unterricht an der Schule stattfinden. Die Zeugnisvergabe finde am Mittwoch voraussichtlich auf dem Schulhof statt. Die Grünen-Politikerin betonte: „Gewalt, Anschläge und Zerstörung dürfen niemals Mittel der Auseinandersetzung sein.“ Der Bezirk Mitte stehe für ein friedvolles Miteinander von Menschen aus mehr als 100 Ländern, in dem kein Platz ist für Ausgrenzung und Hass.

Schulstadtrat Fritz sprach von einer „nächsten Eskalationsstufe“ nach den Problemen rund um die Abiturfeier am Gymnasium. Im Juni war an der Schule die Abiturfeier wegen der Ankündigung pro-palästinensischer Proteste abgesagt worden.