Frankfurt a.M. (epd). Im Mittelmeer haben private Seenotretter erneut Dutzende Flüchtlinge vor dem Ertrinken bewahrt. Allein die „Ocean Viking“ kam am Mittwoch vier Flüchtlingsbooten zu Hilfe, wie die Betreiberorganisation „SOS Méditerranée“ am Donnerstag mitteilte. Insgesamt sind demnach nun 261 Schutzsuchende an Bord des Rettungsschiffes. Auch „Ärzte ohne Grenzen“ rettete am Mittwochabend zwölf Flüchtlinge.
Die Crew der „Ocean Viking“ hatte den Angaben zufolge bereits am Dienstag bei zwei Einsätzen 120 Menschen aus Seenot gerettet. Laut dem online veröffentlichen Einsatzbericht von „SOS Méditerranée“ übernahm die italienische Küstenwache am Mittwoch die Überlebenden von zwei der vier Boote in Seenot. Die Flüchtlinge und Migranten der zwei anderen Boote sind demnach an Bord der „Ocean Viking“. Dem Rettungsschiff sei der Hafen von Marina di Carrara im Norden Italiens zugewiesen worden.
Das Mittelmeer ist eine der gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Dennoch stechen Flüchtlinge und Migranten aus nordafrikanischen Ländern wie Tunesien oder Libyen immer wieder Richtung Europa in See. Seit Beginn des Jahres sind laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.063 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen, oder sie werden vermisst.
Die Schiffe privater Organisationen und Initiativen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen. Zuletzt rettete auch „Ärzte ohne Grenzen“ Dutzende Schutzsuchende. Nach der Rettung von zwölf Flüchtlingen am Mittwochabend sind laut der Hilfsorganisation 99 Überlebende an Bord der „Geo Barents“. Bereits am Mittwochmorgen war die Crew 87 Flüchtlingen zu Hilfe gekommen. Dabei soll das Boot einer libyschen Miliz den Einsatz gefährdet haben. Die italienischen Behörden wiesen der „Geo Barents“ den Angaben zufolge den Hafen von Salerno zu.