Berlin (epd). Im internationalen Vergleich steht Deutschland bei der Integration von Eingewanderten gut da. So lag die Erwerbstätigenquote 2022 insgesamt bei 70 Prozent und war damit höher als in den meisten anderen EU-Vergleichsländern, wie aus einem OECD-Bericht über den Stand der Integration von Eingewanderten hervorgeht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.
Schlechtere Ergebnisse als andere Länder erzielt Deutschland hingegen im Bildungswesen. Die schulischen Leistungen eingewanderter Kinder und Jugendlicher können nicht mit denen der Kinder deutscher Eltern und von in Deutschland geborenen Kindern eingewanderter Eltern mithalten. Ein großes Problem stellt der Studie zufolge auch der hohe Anteil besonders niedrig qualifizierter Zugewanderter dar. Mehr als 70 Prozent der Menschen in Deutschland ohne Schulabschluss sind Eingewanderte.
Deutschland ist nach den Vereinigten Staaten das OECD-Land mit der in absoluten Zahlen zweitgrößten Einwanderungsbevölkerung. 2022 lebten mehr als 14 Millionen Eingewanderte im Land, seitdem kamen über eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer hinzu sowie rund 600.000 Asylsuchende.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, erklärte, die Integration funktioniere viel besser als ihr Ruf. Der Bericht könne mehr Sachlichkeit in die aufgeheizte Debatte um Migration bringen. Sie kritisierte aber, dass das Bildungssystem immer noch nicht auf die Einwanderungsgesellschaft ausgelegt sei.
Der OECD-Bericht wurde von der Integrationsbeauftragten gefördert. Es wurden zwei Bevölkerungsgruppen untersucht: außerhalb Deutschlands Geborene und im Inland Geborene mit zwei im Ausland geborenen Elternteilen. Der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gehören 38 Länder an. Für die Studie wurden 15 Vergleichsländer herangezogen.