Berlin (epd). Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet einer Umfrage zufolge eine einheitliche Pflegeversicherung. 77 Prozent stimmten bei der Civey-Umfrage im Auftrag des Sozialverbands VdK für die Zusammenlegung von privater und gesetzlicher Pflegekasse, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes vom Mittwoch. In allen Altersgruppen liegt die Zustimmung demnach bei mindestens 75 Prozent. Lediglich 12,6 Prozent der Befragten sprechen sich gegen eine Fusion aus.
Anlass der Veröffentlichung der Studie ist die Beratung des Bundeskabinetts über einen Bericht, wie die gesetzliche Pflegekasse zukunftssicher finanziert werden kann. Damit lägen der Bundesregierung alle Informationen über den Finanzbedarf, über die möglichen Stellschrauben und Reformschritte vor, so der VdK.
Eine überaus große Zustimmung erhält die fusionierte Pflegeversicherung den Angaben nach bei den gesetzlich Krankenversicherten (86,7 Prozent) und von der Gruppe der zukünftigen Beitragszahler, den Studierenden (91,5 Prozent) und den Auszubildenden (90 Prozent). Selbst unter Beamten (42,2 Prozent) und privat Krankenversicherten (44,2 Prozent) befürwortet ein großer Teil der Befragten eine einheitliche Pflegeversicherung.
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Wunsch nach einer einheitlichen Pflegeversicherung in der gesamten Gesellschaft riesengroß ist. Auch unter den Anhängern der FDP, die in der Regierung eine Zusammenlegung von privater und gesetzlicher Pflegeversicherung blockiert, ist fast jeder zweite dafür“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Das häufig vorgetragene Argument, dass zukünftige Beitragszahlende eine zusammengelegte Pflegeversicherung wegen hoher Kosten ablehnten, treffe nicht zu: „Es ist daher an der Zeit, eine einheitliche Pflegeversicherung auch auf der Finanzierungsseite umzusetzen.“
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Civey hat für den VdK Mitte Juni online 2.500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren die Frage gestellt: „Sind Sie eher für oder eher gegen eine einheitliche Pflegeversicherung für alle (Zusammenlegung von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung)?“