Essen, Berlin (epd). Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, ruft die Bundesregierung dazu auf, Wohlhabende zur Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung künftig stärker zu belasten. „Die Zukunft der Pflege birgt erheblichen demografischen und sozialen Sprengstoff“, sagte sie den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Mittwoch). „Die Bundesregierung darf diese Riesenaufgabe nicht einfach in die nächste Legislaturperiode schieben.“
Entscheidend werde sein, die Pflegekosten der Babyboomer nicht als Last allein auf die junge Generation zu schieben. „Zu einem fairen Risikoausgleich gehört, die leistungsfähigen Senioren und Seniorinnen solidarisch zu beteiligen“, sagte Welskop-Deffaa. „Wir brauchen dringend eine vorausschauende Pflegepolitik, wir brauchen Politiker, die das heiße Eisen anpacken und nicht zur Seite schieben.“ Es könne nicht sein, „dass die Pflegeversicherung zuvörderst das Vermögen der Wohlhabenden schont“.