Siegen (epd). Radartechnik soll Vögel und Fledermäuse vor Windkraftanlagen schützen. Ein Team aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickele ein entsprechendes radarakustisches System, wie die Universität Siegen am Montag mitteilte. Es soll die Tiere, ihre Flughöhe, -richtung und -geschwindigkeit sowie Körpergröße erkennen und klassifizieren. Handelt es sich um eine gefährdete Art wie zum Beispiel den Rotmilan oder den Seeadler, soll die Rotorblattgeschwindigkeit automatisch reduziert oder die Anlage sogar komplett gestoppt werden, damit die Tiere nicht zu Schaden kommen.
Das Ende des vergangenen Jahres gestartete Projekt plane eine erste Feldstudie für den laufenden Monat auf der Schwäbischen Alb. Dort würden die Projektpartner Windanlagen auf einem Forschungstestfeld zunächst mit bereits vorhandenen Radartechnologien ausstatten. „Es geht uns darum, einmal die Infrastruktur unter Realbedingungen aufzubauen und während einer Fledermaus-Saison zu testen“, sagte Projektleiter Jochen Moll von der Universität Siegen.
Parallel arbeiten die Verbundpartner an der Verbesserung der Radartechnik und an einer speziellen Folie, wie die Universität erklärte. Die Technik solle in die Folie eingearbeitet werden, die dann wiederum auf die Windräder geklebt werde. „Ob es tatsächlich gelingt, diese Folientechnik mit den erforderlichen sehr feinen Strukturen zu realisieren, wissen wir aktuell noch nicht“, sagte Moll.