Berlin (epd). Einen Tag nach der ersten Runde der Präsidentenwahl im Iran haben zahlreiche Exil-Iraner am Samstag in Berlin gegen das Regime in Teheran protestiert. An einer Kundgebung auf dem Bebel-Platz hätten 6.000 Menschen teilgenommen, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Es seien rund 130 Polizisten im Einsatz. Die Veranstalter sprachen von Zehntausenden Teilnehmern. Diese seien unter anderem allein aus Deutschland mit 700 Bussen angereist, sagte Javad Dabiran vom Nationalen Widerstandsrat des Iran.
Die Demonstranten riefen demnach Deutschland und die Europäische Union zu einem härteren Kurs gegenüber der Regierung des Landes auf. Sie forderten unter anderem weitere Sanktionen gegen das iranische Regime. Zudem müssten die iranischen Revolutionsgarden auf die EU-Terrorliste gesetzt werden, hieß es.
An der Kundgebung nahmen nach Angaben des Nationalen Widerstandsrats auch die ehemaligen Bundesminister für Wirtschaft und für Verteidigung, Peter Altmaier und Franz Josef Jung (beide CDU) teil. Die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) schickte ein Grußwort, in dem sie an Iranerinnen und Iraner erinnerte, die für ihren Kampf für die Menschenrechte verfolgt werden.
Die Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christina-Maria Bammel, erklärte in einer Videobotschaft, die Kundgebung zeige, dass es eine Alternative zum gegenwärtigen Iran, zu Hinrichtungen, Terror und zur Unterdrückung von Frauen und Mädchen gebe. „Wir setzen darauf, dass sich Gerechtigkeit durchsetzen wird“, sagte sie.