Proteste verzögern Start des AfD-Parteitags in Essen

Proteste verzögern Start des AfD-Parteitags in Essen

Essen (epd). Demonstrationen und Proteste haben am Samstag den Start des Bundesparteitags der AfD in Essen verzögert. Rund um den Tagungsort gab es Blockaden, darunter nach Angaben der Polizei auch mehrere gewaltsamen Störaktionen. Demonstranten hätten sich teilweise vermummt und Einsatzkräfte angegriffen, es habe mehrere Festnahmen gegeben. Der Durchbruchsversuch einer größeren Personengruppe sei mit dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken unterbunden worden. Nach Angaben des Aktionsbündnisses „Widersetzen“ blockierten Demonstrierende Zufahrtsstraßen und U-Bahn-Aufgänge, um AfD-Delegierten den Weg zum Parteitag zu erschweren.

Bereits am Freitagabend hatten sich nach Polizeiangaben rund 5.000 Menschen an einer Rave-Demo „Bass gegen Hass“ beteiligt, die friedlich verlaufen sei. Am frühen Samstagmorgen setzte sich ein Demonstrationszug von einem Protestcamp in Bewegung Richtung Grugahalle, an dem nach Veranstalterangaben 2.000 Menschen teilnahmen.

Insgesamt rechnet die Polizei im Laufe des Tages mit mehreren Zehntausend Demonstrierenden. Auf einer Kundgebung am Nachmittag wollen unter anderem der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) und die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, sprechen.

An dem Parteitag der in Teilen als rechtsextrem eingestuften Partei AfD nehmen rund 600 Delegierte teil. Als Zeichen für Weltoffenheit hat die Stadt vor der Grugahalle Regenbogen- und EU-Fahnen hissen lassen.