Deutsche Bischöfe debattieren im Vatikan über ihren Reformweg

Deutsche Bischöfe debattieren im Vatikan über ihren Reformweg

Rom (epd). Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz und der Römischen Kurie haben sich am Freitag erneut im Vatikan getroffen. Dabei ging es um die Ausgestaltung eines Synodalen Rates, wie ihn die deutsche katholische Kirche als Fortsetzung des Synodalen Weges anstrebt. Das ganztägige Gespräch sei von einer „positiven, offenen und konstruktiven Atmosphäre“ geprägt gewesen, teilten beide Seiten am Freitagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit. Diese wies jedoch auch auf strittige Punkte hin.

Die Gespräche hätten sich auf das Verhältnis zwischen der Ausübung des bischöflichen Dienstes und der Förderung der Mitverantwortung aller Gläubigen konzentriert. Vonseiten des Vatikans sei eine andere Bezeichnung des geplanten Synodalen Rates gewünscht worden. Einig sei man sich darin, dass er nicht über der Bischofskonferenz stehe oder gleichrangig mit ihr sei. Die Kommission, die im Rahmen des Reformprozesses Synodaler Weg eingerichtet wurde, um sich mit der möglichen Struktur eines solchen Gremiums zu befassen, werde nun in engem Kontakt mit einer entsprechenden Kommission im Vatikan stehen, die sich aus Vertretern der dortigen zuständigen Dikasterien zusammensetzt.

Mit einem vom Papst gebilligten Schreiben hatte der Vatikan im Februar eine Abstimmung während der Vollversammlung der Bischofskonferenz über die Satzung eines Synodalen Rates gestoppt, in dem Bischöfe und katholische Laien die Themen Macht, Rolle der Frau, Sexualmoral und Priestertum diskutieren wollten. Schon davor hatte der Vatikan mehrfach erklärt, die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten.

Das Treffen war bereits das Dritte dieser Art in den vergangenen Monaten. So war eine Delegation deutscher Bischöfe am 26. Juli vergangenen und am 22. März dieses Jahres zu Gesprächen nach Rom gekommen. Der engere Austausch mit dem Vatikan war im November 2022 vereinbart worden, nachdem bei einem Rom-Besuch der Bischofskonferenz kirchenrechtliche Meinungsverschiedenheiten aufgetreten waren. Nach Abschluss der Weltsynode Ende Oktober würden die Gespräche fortgeführt, heißt es in der Mitteilung vom Freitagabend.