Dresden (epd). Mehr als zwei Jahre nach der Corona-Krise verzeichnet die Semperoper in Dresden fast wieder so viele Besucherinnen und Besucher wie vor der Pandemie. Für die noch bis Mitte Juli laufende Spielzeit werde mit einer Auslastung von etwa 90 Prozent gerechnet, sagte der scheidende Intendant Peter Theiler am Freitag in Dresden. Vor der Corona-Zeit seien es 2019 rund 92 Prozent an besetzten Plätzen gewesen. 2020 und 2021 waren die Zahlen auf 74 Prozent und 33 Prozent gesunken.
2019 lagen die Besucherzahlen bei insgesamt rund 292.000 Menschen. Im Corona-Jahr 2021 konnten wegen zahlreicher Einschränkungen nur 26.000 Gäste begrüßt werden.
Theiler zog nach sechs Jahren Intendanz eine erfolgreiche Bilanz. Insgesamt sei er sehr zufrieden. Unter seiner Leitung fanden 44 Opernpremieren und neun Ballettpremieren statt.
Wichtig sei ihm das zeitgenössische Musiktheater, betonte der scheidende Intendant. Unter anderem kamen seit der Spielzeit 2018/2019 drei Werke zur Uraufführung, darunter die teilweise mit Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Oper „Chasing Waterfalls“. Theiler wird am Samstag offiziell als Intendant verabschiedet. Ihm folgt die Schweizerin Nora Schmid, die zuvor die Oper Graz leitete.
Sorge bereitet der Chefetage der Dresdner Semperoper seit Jahren ein fehlendes Probenzentrum. Weil es laut dem Kaufmännischen Geschäftsführer, Wolfgang Rothe, nur eine große Probebühne in den Maßen der Originalbühne gibt, müsse ständig auf- und abgebaut werden. Dies verschleiße Personal. Jetzt soll laut Rothe für einen Neubau demnächst zumindest ein Gestaltungswettbewerb beginnen.