Berlin (epd). Vor dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) zum Beginn des Jahres 2025 befürchtet der Hausärztinnen- und Hausärzteverband massive Umsetzungsprobleme. Eine gut funktionierende ePA für alle wäre gut, sagt Nicola Buhlinger-Göpfarth, Co-Vorsitzende des Verbands, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Stand jetzt ist die Umsetzung allerdings so schlecht, dass wir leider mit einem Chaos-Start rechnen müssen.“
Die elektronische Patientenakte ist seit 2021 auf Verlangen von Versicherten verfügbar. 2025 soll es zunächst eine vierwöchige Testphase in Modellregionen geben, anschließend soll die Akte für alle gesetzlich Versicherten kommen und unter anderem Information über Medikamente, Befunde und Laborwerte speichern. Versicherte, die das nicht möchten, haben die Möglichkeit, dem Anlegen einer Akte zu widersprechen (Opt-out), wie es auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums heißt.
Bis heute sei die ePA de facto kaum nutzbar, sagte Buhlinger-Göpfarth den Zeitungen. „Die Kolleginnen und Kollegen sowie die Versicherten haben unter anderem mit schier unendlichen Ladezeiten und einem chaotischen Aufbau der ePA zu kämpfen.“ Daran habe sich seit dem Start 2021 wenig geändert. Diese ePA nun auf über 70 Millionen GKV-Versicherte loszulassen, sei mehr als gewagt.