Wien, Genf (epd). Die Zahl der Menschen, die Drogen konsumieren, ist laut den UN bis 2022 auf 292 Millionen gestiegen. Das entspreche einem Anstieg um 20 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts, heißt es in dem Weltbericht 2024, den das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung am Mittwoch in Wien vorstellte.
„Drogenproduktion, -handel und -konsum verschärfen weiterhin Instabilität und Ungleichheit und verursachen gleichzeitig unsägliche Schäden für die Gesundheit, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Menschen“, sagte Ghada Waly, Exekutivdirektorin des Büros. Die Welt müsse den illegalen Drogenmarkt stärker bekämpfen und viel mehr Mittel in die Prävention investieren.
Cannabis bleibe die weltweit am häufigsten verwendete Droge (228 Millionen Konsumenten), gefolgt von Opioiden (60 Millionen), Amphetaminen (30 Millionen), Kokain (23 Millionen) und Ecstasy (20 Millionen). Nitazene, eine Gruppe synthetischer Opioide, seien in jüngerer Zeit in mehreren Ländern mit hohem Einkommen aufgetaucht. Das habe zu einem Anstieg der Todesfälle durch Überdosierung geführt.
Obwohl schätzungsweise 64 Millionen Menschen weltweit an Drogenkonsumstörungen litten, befinde sich rechnerisch nur einer von elf in Behandlung. Frauen hätten einen schlechteren Zugang zur Behandlung als Männer: Nur eine von 18 Frauen mit Drogenkonsumstörungen sei in einer Therapie, bei den Männern sei es im Schnitt einer von sieben.