Wiesbaden (epd). Berufsarbeit zu Hause statt im Büro oder Unternehmen ist in Deutschland weiterhin beliebt, allerdings leicht rückläufig. Es wurde im vergangenen Jahr an weniger Arbeitstagen genutzt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Ein knappes Viertel aller Erwerbstätigen (23,5 Prozent) habe 2023 zumindest gelegentlich das Home-Office genutzt. 2022 waren es demnach 24,0 Prozent und im pandemiegeprägten Jahr 2021 noch 24,9 Prozent.
Im letzten Jahr vor Beginn der Covid-19-Pandemie, 2019, betrug der Anteil der Erwerbstätigen im Home-Office nur 12,8 Prozent. Im europäischen Vergleich lag Deutschland 2023 über dem Durchschnitt der EU-Länder von 22,4 Prozent. Spitzenreiter bei der Nutzung des Home-Office waren die Niederlande (52,0 Prozent), Schweden (45,8 Prozent) und Finnland (42,0 Prozent).
In Deutschland nutzten vor allem jüngere Menschen und bei größeren Unternehmen Beschäftigte die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten. Den höchsten Homeoffice-Anteil unter den abhängig Beschäftigten hatten im vergangenen Jahr die 25- bis 34-Jährigen mit 26,4 Prozent, gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen mit 26,2 Prozent. „Kinderbetreuung könnte ein Grund für den vergleichsweise hohen Anteil in dieser Altersgruppe sein“, mutmaßten die Statistik-Fachleute.
Bei den Branchen gibt es demnach große Unterschiede: Am höchsten sei der Anteil mit annähernd Dreiviertel (74,7 Prozent) 2023 in der IT-Dienstleistungsbranche gewesen. Auch in der Verwaltung und Führung von Unternehmen, in der Unternehmensberatung sowie bei Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen arbeiteten weit über die Hälfte der Erwerbstätigen zumindest gelegentlich von zu Hause aus. Dagegen seien im Gesundheitswesen, im Einzelhandel sowie in der Baubranche nur selten Home-Office möglich. Schlusslicht mit einem Anteil von 6,4 Prozent sei das Gesundheitswesen.