Nairobi (epd). Im Sudan ist laut „Ärzte ohne Grenzen“ erneut ein Krankenhaus beschossen worden. Bei dem Angriff auf das Al-Nao-Krankenhaus in der Stadt Omdurman seien drei Menschen getötet worden, darunter ein freiwilliger Mitarbeiter, teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag auf der Internetplattform X, ehemals Twitter, mit. Mindestens 27 weitere Menschen seien verletzt worden.
Den Angaben zufolge wurde das Krankenhaus am Mittwoch „inmitten von schwerem Beschuss in der Stadt getroffen“. Omdurman schließt sich direkt an die Hauptstadt Khartum an. Seit Beginn des Krieges in dem afrikanischen Land im April 2023 wurden immer wieder auch Gesundheitseinrichtungen und zivile Infrastruktur attackiert.
Auch das Al-Nao-Krankenhaus war bereits im Oktober von einer Bombe getroffen worden. Es ist laut „Ärzte ohne Grenzen“ das letzte funktionsfähige öffentliche Krankenhaus in der Stadt und versorgt täglich Kriegsverwundete. „Angriffe auf Einrichtungen des Gesundheitswesens sollten undenkbar sein, aber wir erleben sie im Sudan viel zu häufig“, kritisierte die Hilfsorganisation.
Im Sudan kämpfen die Generäle der regulären Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz um die Macht. Millionen von Menschen wurden seit Beginn der Kämpfe vertrieben. Laut dem Nachrichtenportal „Sudan Tribune“ waren Kämpfer der RSF-Miliz für den Angriff auf Omdurman verantwortlich. Wie an anderen Orten im Sudan leiden viele der noch in der Stadt verbliebenen Menschen Hunger. Lokale Märkte sind zusammengebrochen. Nahe der Front ist der Zugang für humanitäre Helfer schwierig. Lokale Suppenküchen, organisiert von Freiwilligen, halten eine gewisse Grundversorgung aufrecht.