Berlin (epd). Die deutsche Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“ hat im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 254,4 Millionen Euro verbucht. Das Geld stammt zum größten Teil aus Privatspenden, wie die Hilfsorganisation zur Veröffentlichung ihres Jahresberichts am Donnerstag in Berlin mitteilte. Projekte in den Einsatzländern seien mit 217,7 Millionen Euro unterstützt worden, dies entspreche 83,8 Prozent der Einnahmen.
Die Vorstandsvorsitzende von „Ärzte ohne Grenzen“ Deutschland, Parnian Parvanta, mahnte zur Veröffentlichung des Jahresberichts mehr Hilfe für die Menschen im Sudan an. Trotz aller Anstrengungen von „Ärzte ohne Grenzen“ sei die medizinische und humanitäre Hilfe anderer Akteure im Sudan stark unterfinanziert. „Unsere Teams fühlen sich durch die weitgehende Abwesenheit anderer humanitärer Akteure allein gelassen und können im Rahmen ihrer Möglichkeiten nicht allen Menschen helfen, die Unterstützung brauchen“, sagte sie.
Im Sudan herrscht seit mehr als einem Jahr Krieg. Auslöser war ein Machtkampf zwischen Generälen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Immer wieder werden medizinische Einrichtungen angegriffen.
Insgesamt hat die Hilfsorganisation laut Jahresbericht 2023 in mehr als 70 Ländern, auf dem Mittelmeer und in den Palästinensischen Gebieten gearbeitet. Die deutsche Sektion beteiligte sich demnach an der Finanzierung von Projekten in 59 Ländern und Regionen. „Ärzte ohne Grenzen“ wurde 1971 in Frankreich gegründet. Die weltweit tätige Organisation leistet medizinische Nothilfe in Krisengebieten und unterstützt die Gesundheitsversorgung in wirtschaftlich schwachen Regionen und Ländern.