Streit um charismatischen Glaubenskongress in München

Streit um charismatischen Glaubenskongress in München

München (epd). Um den charismatischen Glaubenskongress UNUM24 in der Münchner Olympiahalle ist ein Streit entbrannt. Die UNUM24 versuche sich als „harmlose Glaubenskonferenz“ zu tarnen, teilte das Bündnis „#NoUNUM24“ am Dienstag mit. „Glauben darf aber nicht missbraucht werden, um politische Herrschaftsansprüche zu begründen und insbesondere marginalisierte Menschen in ihren Grundrechten zu verletzen.“ Die Konferenz findet am Wochenende des Christopher-Street-Days (22./23. Juni) statt. Die Veranstalter weisen die Kritik zurück.

Die Kritik an dem Kongress richtet sich vor allem gegen den Hauptredner Bill Johnson, Gründer der Bethel Church in Kalifornien/USA. Der Charismatiker gilt als erzkonservativer Theologe, der gleichgeschlechtliche Partnerschaft, Abtreibung und offene Grenzen ablehnt. „#NoUNUM24“ nennt ihn einen „homosexuellenfeindlichen Trump-Unterstützer“.

Das Bündnis #NoUNUM24 wirft den Veranstaltern auf seiner Internetseite zudem vor, „gemeinsam mit nationalistisch-rechten, christlich-fundamentalistischen Gruppen (…) für eine Veränderung unseres Landes hin zu einem christlich dominierten Staat“ zu beten. Für Freitagnachmittag ruft das Bündnis zu einer Protestaktion auf dem Olympiagelände auf.

Die Veranstalter des charismatischen Treffens bezeichneten die Vorwürfe auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) als „eine abstruse Behauptung“. Die Konferenz habe seit 2021 coronabedingt immer wieder verschoben werden müssen. Man sei nicht wegen des CSD, sondern „wegen unseres Glaubens“ in der Stadt und überzeugt, dass „in einer weltoffenen Stadt wie München“ Veranstaltungen wie „die UNUM24, ein Konzert von Andreas Gabalier, die Fußball-EM und der CSD gleichzeitig stattfinden können, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen“.

Zu dem viertägigen Kongress vom 20. bis 24. Juni werden rund 5.000 Menschen erwartet. Der evangelische Landesbischof von Sachsen, Tobias Bilz, sowie Heinrich Timmerevers, Bischof des katholischen Bistums Dresden-Meißen, sind als Gastprediger beim Abschlussgottesdienst am Sonntag eingeladen.