Anklage nach "Tag X" wegen versuchten Mordes

Anklage nach "Tag X" wegen versuchten Mordes

Leipzig (epd). Ein Jahr nach den Ausschreitungen am sogenannten „Tag X“ in Leipzig hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 25-jährigen Mann wegen versuchten Mordes in zwei Fällen erhoben. Zudem werde er wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion beschuldigt sowie des Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung in 18 Fällen, teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig am Montag mit. Der Mann soll sich am 3. Juni 2023 in Leipzig vermummt an schweren Ausschreitungen beteiligt haben.

Ihm werde zur Last gelegt, zwei Brandsätze gelegt zu haben und Steine sowie einen pyrotechnischen Gegenstand auf Polizeibeamte geworfen zu haben, hieß es. Dabei habe er „zumindest billigend in Kauf genommen, dass die in dieser Art und Weise angegriffenen Polizeibeamten“ tödliche Verletzungen erleiden könnten.

Bei der Explosion der beiden Brandsätze seien keine Polizeibeamten verletzt oder getötet worden, hieß es. Allerdings seien bei Würfen aus der Menschenmenge heraus 18 Beamte verletzt worden. Deren Verletzungen würden dem Beschuldigten wegen des gemeinschaftlichen Handelns zugerechnet.

Der Mann befinde sich seit dem 5. Januar in Untersuchungshaft. Das Landgericht Leipzig habe nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage zur Hauptverhandlung zu entscheiden.

Anlass für Demonstrationen am sogenannten „Tag X“ war das Ende Mai 2023 vom Oberlandesgericht Dresden verhängte Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. sowie weitere Angeklagte wegen Mitgliedschaft in beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.