Borgo Egnazia (epd). Die Staats- und Regierungschef der G7 haben Afrika eine verstärkte Unterstützung zugesagt. Man wolle künftig die Agenden der G7-Staaten mit jenen der Afrikanischen Union koordinieren und die Umsetzung einer Afrikanischen Freihandelszone erleichtern. Diese werde ein „zentraler Parameter für das Wachstum Afrikas im kommenden Jahrzehnt“, heißt es in der Abschlusserklärung des G7-Gipfels, der an diesem Samstag in der süditalienischen Region Apulien zu Ende gegangen ist.
Die Einladung von Vertretern aus Staaten des globalen Südens habe sich erneut bewährt, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Samstag in Borgo Egnazia, „weil wir eben kein exklusiver Club von wirtschaftsstarken Demokratien bleiben wollen, sondern mit anderen Ländern zusammen über die Zukunft reden.“ Die gastgebende italienische Regierung hatte bereits zu Beginn des Jahres die Beziehungen zum afrikanischen Kontinent als eines der Hauptthemen ihrer G7-Präsidentschaft erklärt und zahlreiche Vertreter Afrikanischer Staaten nach Apulien eingeladen.
In ihrer gemeinsamen Erklärung bekräftigten die G7, dass sie die Forderung der afrikanischen Länder nach mehr Mitsprache in internationalen Gremien unterstützten. Außerdem begrüße man die Beteiligung der Afrikanischen Union als ständiges Mitglied der G20, sowie die Schaffung eines dritten Sitzes für Subsahara-Afrika im Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) im November.
Im Rahmen der italienischen Präsidentschaft sind in diesem Jahr noch weitere Fachtreffen geplant, wie zum Beispiel Ende September der Gipfel der Landwirtschaftsminister in Syrakus und Ende Oktober jener der Entwicklungsminister in Pescara. Die Präsidentschaft der G7 für das Jahr 2025 wird Kanada innehaben. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau kündigte an, der Gipfel der Staats- und Regierungschefs werde in Kananaskis in der kanadischen Provinz Alberta stattfinden.