Mainz (epd). Der auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZDK) gebildete Synodale Ausschuss für Reformen in der katholischen Kirche ist mit der Einrichtung von drei Kommissionen am Samstag zu Ende gegangen. Ihre Themen seien die Synodalität als Strukturprinzip der Kirche, die Evaluation der Umsetzung von Beschlüssen des Synodalen Weges sowie die Weiterentwicklung von Initiativen, wie der Synodale Weg am Samstag in Mainz mitteilte.
„Wir gehen voran auf dem Synodalen Weg, sehr bewusst in Verbindung mit der weltkirchlichen Ebene“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Eine Delegation der deutschen Bischöfe werde demnächst erneut zu Gesprächen in den Vatikan reisen.
Nach den Worten des Limburger Bischofs Bätzing werde katholische Kirche auch künftig bischöflich geprägt bleiben und keiner der Ausschuss-Beschlüsse einen Bischof zwingend binden können. Dennoch bestehe breite Einigkeit darüber, dass weitreichende Reformen der katholischen Kirche nötig seien: „Die Menschen müssen sehen können, dass sich das Handeln der Kirche vor Ort verändert.“
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, sagte, dass der Synodale Ausschuss nun als Arbeitsinstrument eingeführt sei. Auf diesem Weg sei das Vertrauen zwischen Bischöfen und Laien gewachsen. Das mache ihr immer wieder Mut.
Überschattet worden war der Auftakt der Sitzung von der Kontroverse um die geplatzte Wahl von Viola Kohlberger zur Vorständin der katholischen Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (dpsg). Im Mai hatte die Mehrheit der Bischöfe der Ernennung überraschend die Zustimmung verweigert. Der Vorgang habe in den Augen vieler erneut die strukturellen Probleme der Kirche offenbart, sagte Stetter-Karp. Der katholische Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rief seine Amtskollegen auf, die Abstimmungsverfahren zu überdenken.
Der Synodale Ausschuss ist die Fortsetzung des „Synodalen Wegs“, der einen Reformprozess innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland anstoßen soll. Mitglieder des 70-köpfigen Gremiums sind die 27 Diözesanbischöfe, 27 Delegierte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sowie 20 weitere Personen, die aus der Synodalversammlung gewählt wurden. Die konstituierende Sitzung hatte im November 2023 in Essen stattgefunden. Der Vatikan hatte von Beginn an immer wieder interveniert und die deutschen Bischöfe unter Druck gesetzt, damit sie keine Reformen ohne Zustimmung des Vatikans beschließen.