Hamm (epd). Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen fordert zum Schutz von Kindern und Jugendlichen strenge gesetzliche Vorgaben für Produzenten von Bier und Spirituosen. Neben höheren Preisen und eingeschränkter Verfügbarkeit dieser Produkte sollten auch Alkoholwerbung und -sponsoring, etwa auf Sportveranstaltungen, stärker reguliert werden, erklärte die Hauptstelle am Donnerstag in Hamm. Bier und hochprozentige sowie alkoholische Mischgetränke sollten mit Gesundheitswarnungen versehen werden.
„Kinder und Jugendliche, die täglich mit Alkoholwerbung bombardiert werden, beginnen früher mit dem Alkoholkonsum und trinken dann auch mehr Alkohol“, sagte Ralf Vietze von den Freundeskreisen für Suchtkrankenhilfe. Das sei wissenschaftlich erforscht und bestätigt, betonte der Experte. Zudem gehe vom Alkoholkonsum eine gleich hohe Krebsgefahr wie vom Rauchen oder durch Asbest aus. Dieser Zusammenhang gehöre deshalb genauso auf alkoholische Produkte wie bei Zigaretten und Tabakwaren.
Die DHS ist ein Zusammenschuss von fünf bundesweit tätigen Verbänden der Sucht-Selbsthilfe. Dazu gehören das Blaue Kreuz in Deutschland, der Bundesverband Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche, die Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe sowie die Guttempler in Deutschland und der Kreuzbund mit Sitz in Hamm.