Osnabrück (epd). Reinhard Mey fühlt sich durch den Krieg in der Ukraine an eigene Kindheitserlebnisse im Zweiten Weltkrieg erinnert. „So elementare Erlebnisse wie Bombeneinschläge, Hunger, Kälte, das Spüren der Verzweiflung und die Ohnmacht derer, die uns schützen und trösten sollten, brennen sich tief in die Seele ein, noch bevor unser Erinnerungsvermögen ausgeprägt ist“, sagte der im Dezember 1942 geborene Liedermacher der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch).
Zu aktuellen Medienbildern aus der Ukraine sagte Mey: „Ich sehe die Bilder, die Zeitungen und Fernsehen in mein Haus tragen, und diese Erinnerungen leben wieder auf, und ich brauche nicht viel Fantasie, um mich in die Not der Menschen hineinzuversetzen. Die Bilder zerreißen mir das Herz.“
Der Liedermacher erlebte den Zweiten Weltkrieg in seiner Heimatstadt Berlin. „Ich sehe die Ruinen, die ausgebrannte Stadt, durch die meine Mutter mit mir hastete, die Treppe hinunter in den Luftschutzkeller“, schilderte der 81-Jährige.