Berlin (epd). Der frühere Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, hält den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), das deutsche Lieferkettengesetz für rund zwei Jahre auszusetzen, für kontraproduktiv. „Der Minister schafft große Verunsicherung. Das ist ein verstörendes Signal an viele Unternehmen, bei denen die Risiko-Management-Prozesse bereits sehr weit gediehen sind“, sagte Löning Table.Briefings. Löning, der bis 2009 für die FDP im Bundestag saß, war von 2010 bis 2014 Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe.
Lieferkettengesetze erfüllten für die Wirtschaft eine nützliche Funktion, sagte Löning. Große Unternehmen stünden wegen der wachsenden Bedeutung von nachhaltigen Lieferketten an den Finanzmärkten unter Druck, um die Erwartungen zu erfüllen. „Und nun bekommen sie das Signal, dass das alles doch nicht so wichtig sei“, sagte der frühere FDP-Politiker, der heute ein Beratungsunternehmen betreibt.