Frankfurt, Oder (epd). Der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Christian Stäblein, hat die Zurückweisung von Flüchtlingen durch sogenannte „Pushbacks“ an den europäischen Außengrenzen scharf kritisiert. Die Flüchtlinge seien dabei „schrecklichen Menschenrechtsverletzungen“ ausgesetzt, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Samstag bei den Christlichen Begegnungstagen in Frankfurt an der Oder. Dass dies in Europa geschehe, sei furchtbar und ein „unerträglicher Zustand“. Diese Menschenrechtsverletzungen müssten verhindert werden.
Stäblein betonte, in der Balkanregion seien Flüchtlinge auf furchtbare Weise an Grenzen zurückgewiesen worden. Ihnen seien Arme und Beine gebrochen und ihr Hab und Gut abgenommen worden, sagte er mit Verweis auf eine eigene Reise in die Region. Auf die Menschen seien Hunde gehetzt worden. Kinder seien auf schlimme Weise unter Druck gesetzt worden, um ihre Eltern zum Verlassen der Europäischen Union zu bewegen.
Der kirchliche Landeskurator Gergely Pröhle aus Ungarn sagte, schutzsuchenden Flüchtlingen müsse Hilfe zukommen. Zugleich dürften die Kirchen nicht den Realitätssinn verlieren und die Augen verschließen, wenn die Bevölkerung die Aufnahme von Flüchtlingen nicht mittrage.