Halle (epd). Der hallesche SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby (SPD) hat offenbar mehrere Morddrohungen gegen sich und seine Mitarbeiter erhalten. Auf Instagram veröffentlichte der im Senegal geborene Politiker als Beispiel ein entsprechendes Schreiben an ihn. Ein Sprecher der Polizeiinspektion Halle sagte am Samstag auf Anfrage, eine entsprechende Strafanzeige durch den SPD-Politiker sei Anfang der Woche eingegangen: „Die Ermittlungen dazu laufen.“
Der 62-jährige Diaby erklärte auf Instagram am Freitagnachmittag, er lasse sich nicht einschüchtern: „Mit dieser letzten Drohung gegen mich ist eine neue rote Linie überschritten.“ Deshalb habe er sich entschieden, „die letzte der vielen Drohungen und rassistischen Hassnachrichten gegen mich zu veröffentlichen“. Der promovierte Chemiker sitzt seit 2013 im Bundestag.
Ihm sei es wichtig, „den Hass und die Gewalt klar zu benennen“. Dieser Hass gefährde den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. „Das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen“, schreibt Diaby. Betroffene von digitaler Gewalt rief er dazu auf, sich Hilfe bei Beratungsstellen zu suchen.
Diaby ist seit Jahren Drohungen, mutmaßlich aus der rechtsextremen Szene, ausgesetzt. Dazu gehörten unter anderem ein Brandanschlag und der Beschuss eines Wahlkreisbüros.