Stuttgart, Tübingen (epd). Die Trauerfeier für den verstorbenen Theologen Jürgen Moltmann soll am 14. Juni in der Tübinger Stiftskirche stattfinden. Im Anschluss werde Moltmann auf dem Tübinger Stadtfriedhof beigesetzt, teilte die Evangelische Landeskirche in Württemberg am Mittwoch in Stuttgart mit. Die Trauerfeier beginnt um 12 Uhr, die Beisetzung um 14 Uhr. Beides werde gestaltet von Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami und dem emeritierten Theologieprofessor Gerhard Marcel Martin aus Marburg, dessen Doktorvater Moltmann war. Der renommierte und einflussreiche evangelische Theologe war am Montag im Alter von 98 Jahren gestorben.
Moltmann sei ein „großer Lehrer der Kirche“ gewesen, sagte der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl laut Mitteilung. „Jürgen Moltmann hat Generationen von Theologinnen und Theologen in Tübingen und auf der ganzen Welt geprägt, ihren Blick auf die Welt als Gottes Schöpfung mit Hoffnung erfüllt“, so Gohl weiter. „Er hat das Reden und Tun unserer Kirche in dieser oft ganz und gar hoffnungslosen Welt inspiriert.“
Seine theologischen Studien hatte Moltmann in englischer Kriegsgefangenschaft begonnen. Von 1953 bis 1957 arbeitete er in Bremen als Pastor, danach wurde er Professor an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal und anschließend an der Universität Bonn. Von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte er Systematische Theologie und Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Seine 1964 erschienene „Theologie der Hoffnung“ gehört zu seinen einflussreichsten Werken, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und hat Theologen weltweit beeinflusst. Weitere bekannte Werke Moltmanns sind „Der gekreuzigte Gott“ (1972) und „Kirche in der Kraft des Geistes“ (1975). Er war mit der feministischen Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel verheiratet, die 2016 starb.