Leipzig (epd). Das Leipziger Amtsgericht hat Haftbefehle gegen eine junge Frau (20) und zwei junge Männer (20, 21) wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen Brandstiftung auf ein Autohaus in Leipzig-Neulindenau erlassen. Eine politisch motivierte Tat werde nicht ausgeschlossen, teilte das Landeskriminalamt Sachsen am Samstag in Leipzig mit.
Nach Ermittlungen der Soko LinX werde den drei Beschuldigten zur Last gelegt, in der Nacht zu Freitag auf dem Gelände des Mercedes-Autohauses mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt zu haben. Der Sachschaden wurde mit rund 450.000 Euro angegeben.
Die Tatverdächtigen waren noch in der Nacht in Tatortnähe vorläufig festgenommen worden. Bei Wohnungsdurchsuchungen in Leipzig seien weitere mögliche Beweismittel sichergestellt worden. Die am Freitagabend erlassenen Haftbefehle seien gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden.
Die drei Beschuldigten seien strafrechtlich „soweit überhaupt, bisher nur unwesentlich in Erscheinung getreten“, hieß es weiter. Gegen alle drei werde im Zusammenhang mit gewalttätigen Ausschreitungen am 3. Juni 2023 ermittelt. Die linke Szene hatte damals zum sogenannten „Tag X“ aufgerufen, in Reaktion auf das Urteil gegen Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten.
Die drei Beschuldigten seien damals im Rahmen einer „polizeilichen Umschließung der gewalttätigen Menschenmenge“ einer Identitätsfeststellung und einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen worden. Die Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts des schweren Landfriedensbruchs und anderer Straftaten seien nicht abgeschlossen.
