Helfer: Den Menschen im Sudan droht eine Hungersnot

Helfer: Den Menschen im Sudan droht eine Hungersnot

Genf (epd). Die Chefs von 19 internationalen humanitären Organisationen haben vor einer kurz bevorstehenden Hungersnot im Sudan gewarnt. Millionen Menschen in dem konfliktgeplagten Land seien in großer Gefahr, warnten die Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms, Cindy McCain, und andere Helfer am Freitag in Genf.

Im zweiten Jahr des Konflikts zwischen Armee und der Miliz Rapid Support Forces (RSF) litten 18 Millionen Menschen an akutem Hunger, darunter 3,6 Millionen Kinder. Vom Essensmangel seien Menschen in Darfur, Kordofan und Khartum besonders betroffen. Im Sudan lebten mit fast zehn Millionen Menschen die meisten Binnenflüchtlinge der Welt. Zusätzlich seien zwei Millionen Menschen in die Nachbarländer geflohen.

Schreckliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung - einschließlich sexueller Gewalt - sowie auf Krankenhäuser und Schulen häuften sich. Der Hauptstadt Nord-Darfurs, El Fasher, mit mehr als 800.000 Zivilisten drohe ein Großangriff. Ein solcher Angriff würde in der Stadt und in ganz Darfur katastrophale humanitäre Folgen nach sich ziehen.

Mitte April 2023 eskalierte ein Machtkampf zwischen der Armee und der RSF-Miliz. Die Vereinten Nationen werfen beiden Seiten schwere Menschenrechtsverletzungen vor. Die Stellungnahme haben auch die Generaldirektorin der Internationalen Organisation für Migration, Amy Pope, und der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, unterschrieben.