Karlsruhe (epd). Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat sich für eine Reform des Baurechts ausgesprochen. „Wir müssen mehr, schneller und günstiger bauen“, sagte Buschmann am Mittwochabend beim 24. Karlsruher Verfassungsgespräch zum Thema „Herausforderung Wohnen“. Günstiger Wohnraum könne etwa durch weniger Regulierung und serielles Bauen geschaffen werden.
Dies bedeute keineswegs, dass die Gebäude an DDR-Plattenbauten erinnerten. In diesem Jahr sollen dem Minister zufolge 300.000 neue Wohnungen gebaut werden: „Da müssen wir noch besser werden.“ Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass jährlich 400.000 Wohnungen gebaut werden.
Die frühere Bundesjustizministerin und Vorsitzende der Expertenkommission zur Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen in Berlin, Herta Däubler-Gmelin (SPD), kritisierte, dass vor allem teure Wohnungen gebaut würden. Sie forderte: „Wir dürfen den Wohnungsbau nicht allein dem Markt überlassen.“
Die Soziologin und Zukunftsforscherin Christiane Varga sprach sich für neue Wohnkonzepte und Wohnformen aus. Dabei müsse stärker die Lebensrealität der Menschen gesehen werden und auf unterschiedliche Bedürfnisse der Menschen in verschiedenen Lebensphasen eingegangen werden.
Dass viele Menschen lieber in Städten wohnen wollten, bezeichnete Varga als „Mythos“. Gerade junge Familien wollten lieber auf dem Land leben. Dafür sei aber eine entsprechende Infrastruktur nötig, die es oft nicht gebe.