Frankfurt a.M., Regensburg (epd). Die „Sea-Eye 4“ hat 52 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Wie die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye, die das Schiff betreibt, am Dienstag mitteilte, wurden die Menschen am Montagabend in der maltesischen Such- und Rettungszone an Bord genommen.
Die Überlebenden waren den Angaben zufolge in einem überfüllten und zum Zeitpunkt der Rettung nicht mehr seetüchtigen Fiberglasboot unterwegs. Ein anderes privates Rettungsschiff, die „Mare Go“, habe einen Notruf gesandt und das Flüchtlingsboot zunächst stabilisiert sowie die Insassen mit Rettungswesten ausgestattet. Die italienischen Behörden wiesen der „Sea-Eye 4“ den Angaben zufolge nach dem Einsatz den etwa 900 Seemeilen entfernten Hafen von Ravenna im Norden Italiens zu.
Die meisten der 52 Schutzsuchenden kamen laut der „Sea-Eye 4“-Einsatzleiterin Julie Schweickert aus Syrien. Sie kritisierte die Zuweisung des vom Einsatzort vergleichsweise weit entfernten Hafens von Ravenna: „Das bedeutet für die Überlebenden fünf weitere Tage auf dem Mittelmeer, bevor wir endlich anlegen dürfen“, sagte sie.
Zuletzt hatten unter anderem auch die „Ocean Viking“ von SOS Méditerranée und die „Humanity 1“ von SOS Humanity jeweils Dutzende Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken bewahrt.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres mindestens 817 Flüchtlinge und Migranten bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder sie werden vermisst. 2023 waren es 3.105 Menschen.