Europawahl: missio Aachen startet Kampagne gegen rechts

Europawahl: missio Aachen startet Kampagne gegen rechts

Aachen (epd). Das katholische Hilfswerk missio Aachen ruft in einer Kampagne dazu auf, sich bei den kommenden Wahlen gegen rechtsextreme Tendenzen zu stellen. Die Aktion „Rechtsextremismus trennt. Nächstenliebe verbindet. Du hast die Wahl“ wurde am Montag gemeinsam mit Unterstützerinnen und Unterstützern aus Politik, Kirche und Entwicklungszusammenarbeit gestartet, wie missio Aachen mitteilte. Ziel sei es, für die Wahl von Parteien zu werben, die sich für eine offene Gesellschaft, eine rechtsstaatliche Demokratie, internationale Zusammenarbeit sowie interreligiösen Dialog, Religionsfreiheit und Menschenrechte für alle einsetzen.

Der Aufruf werde etwa von den Politikerinnen Monika Grütters (CDU) und Lamya Kaddor (Grüne), dem Essener Weihbischof Ludger Schepers, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Musikerin Patricia Kelly sowie Projektpartnern aus Kenia und Nigeria unterstützt, erklärte missio Aachen. Präsident Dirk Bingener betonte, Rechtspopulisten und Extremisten sprächen mit ihrer menschenfeindlichen Ideologie anderen Gruppen die Menschenwürde ab. „Machen Sie ihr Kreuz bei Parteien, die für eine offene, vielfältige Gesellschaft und die Menschenwürde jedes einzelnen Menschen eintreten“, appellierte er mit Blick auf die Europawahl am 9. Juli und die Landtagswahlen in verschiedenen Bundesländern.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Grütters betonte, Extremisten nutzten Feindbilder, um politisches Kapital zu schlagen. Das vergifte die Gesellschaft und führe zu Hass und Gewalt. Sie rief dazu auf, politische Kräfte zu stärken, „die das Gemeinsame aller Menschen in unserer Gesellschaft suchen und Feindbilder überwinden“.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kaddor kritisierte, Rechtspopulisten und Extremisten setzten auf Abschottung und Trennung, um verschiedene Gruppen gegeneinander auszuspielen. In allen Religionen ständen dagegen Nächstenliebe und Barmherzigkeit im Zentrum. Das fördere Begegnung und eine offene Gesellschaft für alle, „unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung und Religion“, betonte die Islamwissenschaftlerin.