Sudan: Hilfsorganisation warnt vor Eskalation der Kämpfe in El Fasher

Sudan: Hilfsorganisation warnt vor Eskalation der Kämpfe in El Fasher

Nairobi (epd). Angesichts der jüngsten Luftangriffe auf die Stadt El Fasher in der sudanesischen Darfur-Region warnt „Ärzte ohne Grenzen“ vor einer neuerlichen Eskalation der Kämpfe. „Wir sind eine der wenigen Organisationen, die in der Lage sind, Kriegsverletzungen in El Fasher zu versorgen“, erklärte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Nairobi. Am Dienstag hatte die Armee laut Medienberichten Luftangriffe auf Stellungen der RSF-Miliz in der Hauptstadt des Bundesstaates Nord-Dafur geflogen.

Im Sudan war vor mehr als einem Jahr ein Konflikt zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Die RSF kontrollieren inzwischen große Teile der Darfur-Region im Westen des afrikanischen Landes. El Fasher ist die einzige Stadt in der Region, die nicht vollständig unter Kontrolle der Miliz ist. Im vergangenen Jahr gab es wiederholt Berichte über an der Zivilbevölkerung begangene mögliche Kriegsverbrechen der RSF-Kämpfer.

„Ärzte ohne Grenzen“ forderte eine massive Ausweitung der humanitären Hilfe in der Region. Nur so könne verhindert werden, dass die Situation noch katastrophaler werde. Nach einer Erhebung der Hilfsorganisation von Februar sind im Vertrieben-Camp Zamzam nahe der Stadt El Fasher mehr als 30 Prozent der Kinder sowie der schwangeren und stillenden Frauen akut mangelernährt.

Eine lokale Waffenruhe hatte in den vergangenen Monaten in El Fasher für eine relative Ruhe gesorgt. Die Kriegsparteien ließen trotzdem kaum die dringend benötigte humanitäre Hilfe zu den Menschen durch. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte die Konfliktparteien am Wochenende aufgerufen, sich auf eine Feuerpause zu einigen.