Berlin (epd). Daniel Barenboim ist zum Ehrenmitglied der Staatsoper Unter den Linden und zum Ehrenchefdirigenten der Staatskapelle Berlin ernannt worden. Der Intendant der Staatsoper, Matthias Schulz, würdigte den Dirigenten am Freitag anlässlich der Bekanntgabe der Ehrungen als einen der „größten Musiker unserer Zeit“. Als Generalmusikdirektor habe er sich immer für das Zusammenwirken von Oper und Konzert starkgemacht.
Die designierte Intendantin der Staatsoper, Elisabeth Sobotka, nannte Barenboim „das musikalische Zentrum Berlins“ der letzten 30 Jahre. Er habe das Haus prägt wie kein anderer. Der Orchestervorstand der Staatskapelle erklärte, der Dirigent habe die Staatskapelle „durch seine intensive Arbeit im Laufe der Zeit zu einem einzigartigen Klangkörper geformt“.
Barenboim betonte, insbesondere der Titel des Ehrenchefdirigenten ehre und rühre ihn sehr. Die Staatsoper sei mehr als 30 Jahre lang seine musikalische Heimat gewesen.
Der Dirigent und Pianist war von 1992 bis 2023 Generalmusikdirektor der Staatsoper. Im Jahr 2000 wurde er von deren Orchester, der Staatskapelle Berlin, zum Chefdirigenten auf Lebenszeit gewählt.
Barenboim wurde 1942 in Buenos Aires (Argentinien) als Sohn russisch-jüdischer Migranten geboren und wuchs von 1952 an in Israel auf. Eines seiner Herzensprojekte ist das 1999 gegründete „West-Eastern Divan Orchestra“. Darin spielen junge Musiker aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten und anderen arabischen Ländern. In Berlin regte er die Gründung der Barenboim-Said-Akademie für junge Musiker vor allem aus dem Nahen Osten und Nordafrika an.