Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, zeigt sich besorgt über die eskalierende Gewalt im sudanesischen Bundesstaat Nord-Darfur. In der Hauptstadt El-Fascher seien in den vergangenen zwei Wochen Dutzende Menschen getötet worden, erklärte Türk am Freitag in Genf.
Grund seien die sich verschärfenden Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Berichten zufolge hätten beide Konfliktparteien wahllos Wohnviertel mit Mörsergranaten und Raketen angegriffen.
Die Zivilbevölkerung sitze in El-Fascher fest, sagte Türk. Die Menschen hätten Angst zu flüchten. Es sei die einzige Stadt in Nord-Darfur, die noch in der Hand der regulären Streitkräfte sei.
Die katastrophale Situation werde durch einen gravierenden Mangel an lebenswichtigen Gütern verschlimmert, ergänzte der Hochkommissar. Die Lieferung humanitärer Hilfe sei durch die Kämpfe stark eingeschränkt.
Im Sudan war vor gut einem Jahr ein Konflikt zwischen der Armee und der RSF-Miliz eskaliert. In vielen Teilen des Landes wird seitdem gekämpft. Rund 25 Millionen Sudanesinnen und Sudanesen, etwa die Hälfte der Bevölkerung, sind laut den UN auf humanitäre Hilfe angewiesen.