Berlin (epd). In Myanmar hat sich die humanitäre Krise laut „Ärzte ohne Grenzen“ verschärft. Vor allem im Bundesstaat Rakhine sei der Zugang zu humanitärer Hilfe nahezu nicht mehr vorhanden, erklärte die Hilfsorganisation am Dienstag in Berlin. Von der jüngsten Eskalation der Kämpfe Ende Oktober 2023 seien aber grundsätzlich alle Regionen des südostasiatischen Landes betroffen.
„Ärzte ohne Grenzen“ kritisierte, dass seit vergangenem November für Rakhine keine Genehmigungen für medizinische Versorgung erteilt worden seien. Der Betrieb von 25 mobilen Kliniken sei deshalb eingestellt worden. Zudem seien im Zentrum des westlich gelegenen Bundesstaats viele Krankenhäuser durch Artilleriebeschuss oder Luftschläge beschädigt worden. Auch die Einfuhr von Treibstoff, Essen und medizinischen Gütern sei beeinträchtigt.
In Myanmar kämpfen mehrere ethnisch geprägte Milizen und Widerstandsgruppen gegen die Militärdiktatur, die seit einem Putsch 2021 gegen die zivile Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi das Land beherrscht. Die Junta verfolgt ethnische Minderheiten und geht laut den Vereinten Nationen brutal gegen Opposition und Bevölkerung vor. Zuletzt haben die Kämpfe in Teilen des Landes laut Medienberichten und UN-Vertretern zugenommen.