Görlitz (epd). Forderungen nach einer deutlich höheren Vergütung der Pfarrerinnen, Pfarrer und Kirchenbeamten der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sind auf Zurückhaltung in der Kirchenleitung gestoßen. Die für 2023 und 2024 schrittweise beantragte Angleichung von derzeit 92 auf 100 Prozent der Bundesbeamtenbesoldung würde zu rund 25 Millionen Euro Mehrausgaben im Kirchenhaushalt führen, sagte Konsistorialpräsidentin Viola Vogel am Samstag bei der Frühjahrstagung des Landeskirchenparlaments in Görlitz.
Vogel sagte, die evangelische Kirche orientiere sich zwar am staatlichen Beamtenrecht, müsse jedoch wegen des gesetzlichen umfangreichen Selbstbestimmungsrechts nicht alles ohne eigene Akzente übernehmen. Es sei allgemeiner Konsens, dass die Besoldung der Pfarrerinnen, Pfarrer und Kirchenbeamten ausreichend sein muss, sagte die Chefjuristin der Landeskirche: „Das ist sie aber.“ Pfarrpersonal und Kirchenbeamten seien nicht von „sozialer Verelendung“ bedroht. Es gebe keinerlei Verpflichtung zu einer Angleichung an 100 Prozent Bundesbesoldung.
Vogel sagte, zugleich müsse die Attraktivität des Pfarrberufs im Blick bleiben. Dazu könne beispielsweise auch eine Zahlung von Zulagen für Landpfarrerstellen erwogen werden. Aus dem Kreis der Synodalen hieß es, bei der Besoldung ihrer Pfarrpersonen und Beamten liege die Landeskirche bundesweit an zweitletzter Stelle. Verschiedene kirchliche Gremien wurden von der Synode beauftragt, sich weiter mit dem Thema zu befassen. Die 108 Synodalen vertreten mehr als 800.000 Protestantinnen und Protestanten.