Berlin (epd). Ein Jahr nach Beginn des Krieges im Sudan fordert die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Gabriela Heinrich, eine intensivere Unterstützung für das Land. „Um diesen furchtbaren Krieg zu beenden, braucht es ein stärkeres Engagement der internationalen Gemeinschaft und viel mehr Druck auf die Kriegsparteien“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei kommt laut der SPD-Politikerin insbesondere den Ländern der Region eine zentrale Rolle zu.
Im Sudan war am 15. April 2023 der Konflikt zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskaliert. Mehr als acht Millionen Menschen wurden nach UN-Angaben vertrieben und Tausende getötet. Die Kämpfe haben eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Laut den Vereinten Nationen sind rund 25 Millionen Sudanesinnen und Sudanesen auf Unterstützung angewiesen.
Für Montag, den Jahrestag des Kriegsbeginns, haben Deutschland, Frankreich und die EU zu einer Sudan-Konferenz nach Paris geladen. Heinrich hofft, dass von der humanitären Konferenz „ein starkes Signal“ ausgeht. Für eine nachhaltige Verbesserung der humanitären Notlage sei ein sofortiger Waffenstillstand unabdingbar.
Laut einem Sprecher des Auswärtigen Amtes wird Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Montag nach Paris reisen, um an der Konferenz teilzunehmen. Dort wollen die Ministerinnen und Minister die verschiedenen Vermittlungsbemühungen im Sudan-Konflikt besser koordinieren. Auch sollen nach Angaben des Auswärtigen Amtes auf der Geberkonferenz dringend benötigte humanitäre Mittel für die Menschen im Sudan eingeworben werden. Der UN-Hilfsplan für das Land über umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro ist derzeit nur zu knapp sechs Prozent finanziert. Auch Vertreterinnen und Vertreter der sudanesischen Zivilgesellschaft werden auf der Konferenz erwartet.