Osnabrück (epd). Bauernpräsident Joachim Rukwied hat sich besorgt über die Zukunft des deutschen Weinbaus sowie des Spargel- und Erdbeeranbaus geäußert. Hintergrund für die angespannte Lage seien die in Deutschland vergleichsweise hohen Lohnkosten, sagte der Verbandspräsident der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Sonntag). Zur Begründung verwies Rukwied auf den „massiv gestiegenen Mindestlohn“, der seit Anfang des Jahres 12,41 Euro pro Stunde betrage. Das erkläre auch die hohen Spargel-Preise zum Saisonauftakt.
Das Problem betreffe Weinproduzenten sowie Spargel- und Erdbeerbauern gleichermaßen, weil ein großer Teil der Arbeit nicht durch Maschinen erledigt werden könne und viel mit Hand gearbeitet werden müsse. In Spanien seien die Lohnkosten nur halb so hoch, was Importware entsprechend billig mache - „mit spanischen Erdbeeren können deutsche preislich nicht mithalten.“
Der Weinbau in Deutschland steckt dem Bauernpräsidenten zufolge „in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten“. In Baden-Württemberg würden hektarweise Rebflächen gerodet, weil es sich nicht mehr lohne, sie zu bewirtschaften. „Wenn die Preise nicht deutlich angehoben werden, dann mache ich mir um die Zukunft des Weinbaus und der Betriebe in einigen Weinbaugebieten die allergrößten Sorgen“, sagte Rukwied.