Genf (epd). Ein Jahr nach Beginn des Krieges im Sudan warnt das UN-Entwicklungsprogramm UNDP vor einer Hungersnot in dem afrikanischen Land. Besonders gefährdet seien der Bundesstaat Khartum sowie die Regionen Darfur und Kordofan, erklärte der amtierende UNDP-Repräsentant im Sudan, Thair Shraideh, am Freitag in einer Videokonferenz in Genf.
Um eine Hungersnot zu verhindern, müsse eine sofortige Waffenruhe für den Konflikt vereinbart werden. Zudem müssten humanitäre Helfer uneingeschränkten Zugang zu den Bedürftigen haben. Nötig sei auch eine Steigerung der internationalen Hilfe.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte unterdessen vor den Folgen der Kämpfe für die medizinische Versorgung der sudanesischen Bevölkerung. Das Gesundheitssystem breche vor allem in den schwer zugänglichen Gebieten zusammen. Gesundheitseinrichtungen seien zerstört oder geplündert worden. Andere Einrichtungen litten unter einem Mangel an Personal, Medikamenten, Impfstoffen, Ausrüstung und Vorräten. Der humanitäre Reaktionsplan für den Gesundheitsbereich 2024 sei bisher nur zu 17 Prozent finanziert.
Im Sudan herrscht seit Mitte April 2023 ein Krieg zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RFS).