In einer lakonischen und lyrischen, eigensinnigen und uneitlen Prosa habe sie ein erzählerisches Universum erfunden, in dem Grundfragen eines postmodernen Daseins mit freier und befreiender Fantasie durchgespielt würden. Der mit 50.000 Euro dotierte Büchner-Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland.
Hoppe wurde in Hameln geboren und studierte Literaturwissenschaften, Rhetorik, Religionswissenschaften, Italienisch und Russisch in Hildesheim, Tübingen, Eugene/Oregon (USA), Berlin und Rom. Zunächst arbeitete sie als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache. Seit ihrem Debüt mit dem Kurzgeschichtenband "Picknick der Friseure" (1996) veröffentlichte sie fünf Romane, Essays und mehrere Erzählbände.
Der Roman "Pigafetta" (1999) erschien nach einer Weltreise auf einem Frachtschiff. Außerdem verfasste sie die Romane "Paradiese, Übersee" (2003), die moderne Legende von der heiligen "Johanna" (2006), die Neuerzählung des Ritterromans von "Iwein Löwenritter" (2008) und jüngst die fiktive Biografie "Hoppe" (2012).
Hoppe erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Dieses Jahr hat sie eine Gastprofessur für interkulturelle Poetik an der Universität Hamburg inne. Der Büchner-Preis ist nach dem Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Freiheitskämpfer Georg Büchner (1813-1837) benannt und wird seit 1923 vergeben. 1951 wurde der Preis in einen reinen Literaturpreis umgewandelt. Zu den Preisträgern zählen Erich Kästner, Heinrich Böll, Christa Wolf und Elfriede Jelinek. Im vergangenen Jahr wurde der Schriftsteller Friedrich Christian Delius geehrt.
Die Akademie ehrte am Samstag auch den früheren Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde (82). Er erhielt den mit 12.500 Euro dotierten Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. Der Germanist Heinz Schlaffer (73) wurde mit dem ebenfalls mit 12. 500 Euro verbundenen Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay geehrt.