Berlin (epd). Die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, hat vor Cyberangriffen auf Schulen, Kindergärten und Landratsämter gewarnt. Dies seien attraktive Ziele für Cyberkriminelle, sagte Plattner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). „Wer Landratsämter oder Kindertagesstätten lahmlegt, feiert einen Propagandaerfolg gegen Deutschland.“ Die Täter könnten so demonstrieren, „dass der deutsche Staat sich nicht ausreichend schützen kann.“
Die Mathematikerin warb für mehr Zusammenarbeit unter den Kommunen. Das könne ein Weg für besseren IT-Schutz sein, denn auf diese Weise ließen sich Ressourcen bündeln und ein Austausch organisieren. „Diese Cyber-Cluster sind ein Hebel, bei dem wir auch als BSI helfen können“, sagte die Präsidentin der Cyberabwehrbehörde.
Zudem mahnte sie, angesichts der föderalen Struktur sei ein gemeinsames Lagebild nötig. Über gemeinsame Datenbanken müssten untereinander Informationen ausgetauscht werden können. „Das verbietet uns derzeit das Grundgesetz.“ Doch diese Gesetzeslage halte sie im 21. Jahrhundert nicht mehr für schlüssig erklärbar. Kommunale Einrichtungen wie Verwaltungen oder Kliniken sind in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder Ziel von Cyberangriffen geworden.