Potsdam (epd). Klimaforscher haben die Einrichtung einer Europäischen Kohlenstoff-Zentralbank zur Verringerung der Treibhausgasemissionen empfohlen. Damit könnten die Mengensteuerung der Netto-Emissionen von klimaschädlichem Kohlenstoff und die Haftung bei nicht permanenten Entnahmen reguliert werden, teilte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Donnerstag unter Berufung auf eine neue Studie mit. Eine solche Regulierung sei wichtig, um auf dem Weg zur Klimaneutralität voranzukommen. EU-Subventionen müssten zudem zunächst an die Dauerhaftigkeit der Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre gekoppelt werden.
Die Forscher empfehlen auch, zwei Behörden für Finanzierung und Qualitätssicherung der nachhaltigen Entnahme von Kohlenstoff aus der Luft zu schaffen. PIK-Direktor Ottmar Edenhofer betonte, die CO2-Entnahme als eine der Säulen des Klimaschutzes werde in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts viel Geld kosten. Die Schätzungen reichten dabei von 0,3 bis drei Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Die Studie liefere „ein sehr konkretes Konzept, wie diese Herkulesaufgabe bewältigt werden kann“.
Damit in der EU in Zukunft in großem Umfang CO2 aus der Atmosphäre entnommen werden kann, sei neben technischen Gegebenheiten auch ein steuernder Rahmen notwendig, hieß es. Eine Herausforderung sei dabei zunächst die nicht dauerhafte CO2-Entnahme, bei der das Treibhausgas immer wieder neu aus der Atmosphäre entnommen werden muss. So wie der Staat den CO2-Ausstoß verteuere, um dessen negative Folgen zu begrenzen, sollte er deshalb die CO2-Entnahme subventionieren.