Oldenburg (epd). In Deutschland nimmt die Zahl der Legehennen-Brütereien nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen weiter ab. Grund dafür sei das 2022 erlassene Verbot, die Hähne gleich nach dem Schlupf zu töten, teilte die Kammer am Montag in Oldenburg mit. Die Zahl der Brütereien habe sich weiter reduziert, da vor allem für kleinere Betriebe die Kosten der Umstellung auf Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei nicht tragbar gewesen sei.
Insgesamt wurden der Kammer zufolge in 2023 bundesweit noch zwölf Brütereien am Legehennen-Markt gezählt. „Das waren drei Betriebe weniger als noch vor einem Jahr.“ Dabei sei eine Marktkonzentration zu immer größeren Brütereien zu beobachten. „Hier ist festzustellen, dass sich die Geschlechtsbestimmung im Ei in den verbleibenden Brütereien durchgesetzt und die Bruderhahnenmast an Bedeutung verloren hat.“ In Supermärkten werden Eier ohne Kükentöten entsprechend gekennzeichnet.
Vor dem Verbot des Kükentötens wurden in Deutschland jährlich rund 40 Millionen Hähne direkt nach dem Schlupf getötet, weil sich ihre Aufzucht nicht lohnte. Mittlerweile gibt es in den Brütereien ein Verfahren, mit dem frühzeitig noch im Ei das Geschlecht bestimmt werden kann. Eier mit männlichen Tieren werden so weit vor dem Schlupf aussortiert.
Alternativ werden die Hähne aufgezogen und später geschlachtet. Nicht verboten ist allerdings der Import von Eiern oder Ei-Produkten nach Deutschland, für die weiter Küken getötet worden sind. Das gilt auch für vorgefärbte Eier, die zu Ostern vielerorts angeboten werden.